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Bericht Hessische Jugendmeisterschaften 2025

Um das Schachspiel zu verbessern gehört die obligatorische Partieanalyse natürlich auch dazu, so wie auf diesem Archivfoto einer früheren Hessischen Jugendmeisterschaft (Foto: Thomas Heider)

Mika Cromm unter den Top Ten  

Das größte Schach-Event der Saison findet alljährlich mit den Hessischen Jugendmeisterschaften in Bad Homburg statt und ist für den überwiegenden Teil der Nachwuchsspieler aus allen Teilen des Landes der Höhepunkt des Jahres. 

Bei einer Teilnehmerzahl von beinahe 250 (!) in den Klassen U10 bis U18 dauert die Veranstaltung während der Osterferien eine ganze Woche. Das sogenannte „Zentrale Lager“ findet in und auf dem Gelände der örtlichen Jugendherberge statt. 

Damit haben die Verantwortlichen des Hessischen Schachverbandes eine Mammutaufgabe zu bewältigen, denn die Kinder und Jugendlichen müssen praktisch rund um die Uhr betreut werden. Langeweile kann hier nicht aufkommen, denn neben den täglichen Turnierspielen gibt es auch ein Rahmenprogramm mit Schwimmbadbesuch und Spieleabend. Dazu kommen noch diverse Aktivitäten wie ein Fußball-, ein Minigolf- und ein Tischtennisturnier, sowie ein Grillabend, ein Bowlingabend, ein Kletterevent, diverse Arten von „Exotenschach“ und die Möglichkeit für kreative Tätigkeiten. Schach wird natürlich auch gespielt, immerhin geht es um die Hessischen Landestitel aller Klassen und ggf. um die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Das zentrale Lager wurde vor mehr als 25 Jahren von dem Dillenburger Simon Martin Claus ins Leben gerufen und hat bis heute keinen Deut an seiner Beliebtheit eingebüßt. 

In diesem Jahr waren vier Akteure des heimischen Schachbezirks dabei.

Erfolgreichster Teilnehmer war Mika Cromm vom TuS Löhnberg. Der mittlerweile in die Klasse U18 aufgerückte Jugendliche ist schon ein „alter Hase“ bei den Landesmeisterschaften. Mit Ausnahme des während der Corona-Pandemie verhängten Lockdowns ist er schon seit seinem neunten Lebensjahr dabei und war regelmäßig weit vorne platziert. Einen Höhepunkt setzte er bereits im Alter von zehn Jahren mit der Goldmedaille im Blitzschach. Beim diesjährigen Langschachturnier wurde wie immer im Modus „Schweizer System“ gespielt. Dabei werden immer Gegner mit annähernd gleicher Punktzahl vom Computerprogramm gegeneinander gelost. Am Ende des Partie-Marathons hatte der Löhnberger 3,5 Punkte auf seinem Konto und erreichte mit Rang 8 schon zum wiederholten Mal die Top Ten. Den gleichen Erfolg konnte er im abschließenden Blitzschach-Durchgang für sich verbuchen. In dem kräftezehrenden Tagesturnier über 21 (!) Runden erkämpfte er sich gegen die besten Spieler seiner Klasse aus Hessen mit 10 Punkten und Platz 10 erneut eine Position im vorderen Drittel. Damit etablierte Cromm sich auch bei der U18 in der Landeselite.

Der SK Niederbrechen war gleich mit drei Akteuren vertreten. Für Erik Stab waren es die vierten Landesmeisterschaften. Bereits 2019 hatte er sich als Debütant in der Klasse U10 weit vorne platziert. In diesem Jahr startete der amtierende Bezirksmeister erstmals in der Altersstufe U16. Trotz deutlicher Verbesserung seines Spiels hatte er gegen die Konkurrenz aus den anderen Vereinen einen schweren Stand. Nach sieben Runden bei 90 Minuten Bedenkzeit für 40 Züge, sowie 30 Min. für den Rest der Partie incl. 30 Sekunden Zeitgutschrift pro Zug, hatte er sich zwei Zähler erspielt und landete damit als Vierzehnter in der zweiten Hälfte des Feldes. Eine Steigerung zum Vorjahr um immerhin vier Ränge. Ähnlich erging es Lennard Meffert, der heuer als Bester im Bezirk Lahn in die Klasse U14 aufgerückt ist und zum dritten Mal dabei war. Obwohl er bereits in der Landesklassenmannschaft seines Vereins Erfahrungen sammeln konnte, musste der Nachwuchsspieler aus dem goldenen Grund all sein Können aufbieten, um seinen Mitstreitern Paroli bieten zu können. Nach sieben anstrengenden Runden hatte er 2,5 Zähler gesammelt, was ihm Platz 16 einbrachte. Das bedeutete auch bei ihm eine Verbesserung um fünf Plätze im Vergleich zu 2024.

„Nesthäkchen“ Lavi Jacob (U10) gab in der Bäderstadt sein Debüt und zog sich als Anfänger mit zwei Punkten und Rang 34 respektabel aus der Affäre.

Das Osterferien-Abenteuer „Zentrales Lager“ hat allen Teilnehmern viel Spaß gemacht und wird sicher auch im nächsten Jahr wieder eine Neuauflage finden.